André Dotzler
Henning Sanders
Einführung
Nachdem wir im dritten Teil unserer Artikelreihe damit beschäftigt haben, wie Aufträge im SAP OMF angezeigt und orchestriert werden, beschäftigen wir uns im vierten Teil damit wie die Aufträge das OMF verlassen und im S/4HANA angelegt werden können. Hierbei gehen wir insbesondere darauf ein, welche Informationen vom OMF übergeben und gemappt werden und wie dieses Mapping für eigene Zwecke genutzt werden können.
Systemarchitektur
Entgegen den eingehenden Nachrichten, welche direkt in das SAP OMF laufen, gehen die ausgehenden Nachrichten über die SAP CI. Hier stellt SAP ein eigenes Package bereit, das SAP Order Management Foundation Integration with SAP S/4HANA. In diesem befinden sich fünf Artifacts, auf die wir nicht alle in diesem Artikel eingehen können. Jedoch spielt das Artifcat Replicate Order from SAP Order Management Foundation to SAP S/4HANA eine entscheidene Rolle in der Anlage der Sales Order im S/4HANA Backend System. Dieses werden wir auch in diesem Artikel näher beleuchten.
Auftragsanlage im SAP S/4HANA
Die aus dem Order Capture System empfangenen und durch das OMF weitergeleiteten Daten landen schließlich in dem oben beschriebenen Artifact. Dort findet nach einer Umwandlung der JSON Datei zu einer XML Datei, der für diesen Artikel interessante Schritt, das Message Mappin,g statt. In diesem werden die Ursprungsdaten zu dem SalesOrderBulkRequest gemappt. Dieser SalesOrderBulkRequest basiert auf der SOAP-Technologie und kann auch inklusive einer umfangreichen Dokumentation im SAP Business Accelerator Hub gefunden werden.
Das Message Mapping bezieht sich auf zwei Ursprungsquellen. Zum einen leitet es die empfangenen Daten aus dem Order Capture System 1:1 weiter und mappt diese zu dem entsprechenden Feld wie z.B. das Feld Produkt (siehe Screenshot).
Zum anderen lassen sich in diesem Artifacat Konstanten hinterlegen, wie z.B. die S/4HANA Auftragsart oder verschiedene Konditionsarten bzw. Positionstypen. Anhand gewisser Logiken setzt das Message Mapping diese für das S/4HANA relevante Information in den SalesOrderBulkRequest.
Dies hat jedoch auch zur Folge das jede Abweichung von der von SAP definierten Struktur (z.B. Anlage eines zweiten Auftragstypen oder Mappen von Custom Feldern) über einen Custom Eingriff passieren muss. Dieser sollte der an der dafür vorgesehenen Stelle im Pre- Bzw. Postexit gemacht werden andernfalls sorgt man dafür, dass das Artifact „Modified“ ist und somit nicht mehr updatebar. Da SAP hier regelmäßig Updates zur Verfügung stellt und das Tool kontinuierlich weiterentwickelt, ist dies nicht optimal und sollte vermieden werden.
Fazit
Mit der Anlage des S/4HANA-Auftrags über die CI sorgt SAP für Transparenz und Anpassbarkeit. Es ist nachvollziehbar aus welchen Informationen der S/4HANA-Auftrag angelegt wird und wie diese Anlage angepasst und erweitert werden könnte. Auch für den Fall, dass eine kundenspezifische Anpassung notwendig ist, hat SAP die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen. Somit vereinbart SAP-seitige Weiterentwicklung des Artificats mit parallel geschaffener Flexibilität für den Kunden.
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