SAP OMF (1) – das zentrale Orchestrierungstool

André Dotzler

Henning Sanders

Einführung

Das OMF stellt neben dem SAP OMSA auch ein weiteres Produkt aus der Industry Cloud Landschaft von SAP dar. Aber wofür steht OMF eigentlich und welchen Nutzen hat die Einführung dieses Systems?

In unserer Artikelreihe „SAP OMF – das Auftrags-Orchestrierungs-Tool von SAP“ teilen wir unsere in Kundenprojekten gesammelten Erfahrungen und starten im ersten Teil mit einer Einführung in das Thema.

Was ist SAP OMF überhaupt und was sind die Kernfunktionen? Anhand von konkreten Anwendungsbeispielen möchten wir die Funktionen des Cloud-Systems verständlich und greifbar machen.

Was sind die Kernfunktionen von SAP OMF?

SAP OMF steht für Order Management Foundation und ist ein in der SAP Industry Cloud angesiedeltes Produkt. Hier werden durch SAP OMF folgende Funktionen abgebildet:

  • Übersicht aller Verkaufsaufträge inkl. Möglichkeit per API auf die Aufträge und deren Status zuzugreifen.
  • Verteilung der Verkaufsaufträge an das entsprechende Fulfillment-System, z.B. S/4HANA oder ein ERP-System eines Dropshipment-Partners.
  • Möglichkeiten, eigene Prüfungslogiken und Erweiterungen zu erstellen, bevor der Auftrag weiterverteilt wird, z.B. Bonitätsanfragen-Anfragen oder Integration von Payment-Service-Providern.
  • Statusverwaltung der Aufträge.
  • Integriertes Sourcing der Ware über SAP OMSA.

Auf welche Businessanforderung liefert SAP OMF eine Antwort?

Der Begriff Omnichannel ist für Unternehmen im Retail-Bereich ein Kernelement.

Kunden sollen die Möglichkeit haben, auf verschiedenen Kanälen Produkte zu kaufen. Dabei rücken speziell Omnichannel-Verkäufe immer stärker in den Fokus. Unternehmen nutzen vermehrt verschiedene Onlineplattformen (Amazon, Zalando, Ebay etc.) um neben bspw. einem eigenen Webshop weitere Vertriebskanäle zu nutzen. Neben den Onlineplattformen nutzen die meisten Retailer jedoch auch ihren eigenen Webshop und erweitern ihr Produktportfolio durch Produkte, die nicht selbst verschickt werden, das sogenannte Dropshipping.

Hier kommt das OMF ins Spiel. Es ist in der Lage, einen zentralen Anlaufpunkt für all diese Aufträge zu bieten. Aufträge, die nicht selbst verschickt werden, können bereits im OMF identifiziert und an das Dropshipment-Partnersystem weitergeleitet werden. Dies sorgt für eine einfache Anbindung dieser Partner und eliminiert die Herausforderung für jeden Dropshipment-Partner, eine eigene Schnittstelle

Welche Integrationsmöglichkeiten bietet SAP OMF?

SAP OMF liegt in der Industry Cloud und kann über APIs angesprochen werden. Die Weiterleitung und Verteilung läuft dann über die SAP CI Umgebung, in welcher mit iFlows gearbeitet wird. Diese iFlows können variabel angepasst werden und damit Änderungen und Eigenentwicklungen außerhalb des S/4-Systems vorgenommen werden. Da das SAP OMSA auch in der Cloud liegt, kann eine Integration einfach über einen eigenen iFlow vorgenommen werden, welcher auch wieder individuell angepasst werden kann.

SAP OMF prägnant zusammengefasst

Das SAP OMF bietet umfangreiche Lösungen für Retailer, die ihre Verkäufe durch verschiedene Fulfillment-Systeme abbilden möchten. Hierbei kann das OMF die Orchestrierung individuell gestalten und den Verkaufsauftrag direkt an Dropshipment-Partner weiterleiten. Des Weiteren ermöglicht die Statusverwaltung Transparenz gegenüber dem Endkunden, was das SAP OMF zu einem spannenden Tool für Retailer macht.

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