SAP OMF (2) – das Einspielen von Aufträgen

André Dotzler

Henning Sanders

Einführung

Nachdem wir im ersten Teil unserer Artikelreihe eine grundlegende Einführung zu SAP OMF gegeben haben, beleuchten wir in diesem Artikel, wie Kundenaufträge eingespielt werden. Hier wollen wir darauf eingehen, was zwingend von einem Order Capture System wie z.B. einen Webshop mitgesendet werden muss und welche zusätzlichen Möglichkeiten SAP OMF bietet, eigene Daten zu integrieren und weiterzugeben.

Systemarchitektur und Grundvoraussetzungen

Das SAP OMF ist ein Produkt der Industry Cloud. Als separates Tool in dem Subaccount sichtbar, kann es nach erfolgreicher Installation über APIs angesprochen. Grundvoraussetzung für ein Ansprechen dieser API ist eine Authentifizierung über einen JSON Web Token, welcher auch für das Anlegen von Business Partnern und Produkten im SAP OMF genutzt wird. Hierauf gehen wir in unserem Teil 6 unserer OMF-Reihe auch noch einmal gesondert ein.

Orders API

Die Orders API kann auf dem Business Accelerator Hub der SAP gefunden werden und bietet eine Vielzahl an möglichen Feldern. Hierbei kann man grundsätzlich fixe und variable Werte unterscheiden, welche von dem Order Capture System gefüllt werden müssen. So ist ein Beispiel für einen fixen Wert die Market ID. Diese ist ein Feld von entscheidender Bedeutung, da man über diese später die SAP OMSA Sourcing Strategien, den Vertriebsbereich im S/4HANA oder auch die Orchestrierungsregeln (mehr dazu im Teil 3 dieser Blog-Reihe) steuern kann. Es empfiehlt sich pro Order Capture System mindestens eine Market ID anzulegen und dies fix in der Order Payload mitzugeben.

Neben den fixen Werten, überwiegen aber natürlich die variablen Werte. So muss das Order Capture System den Kunden, die Produkte oder auch die Preise, Rabatte bzw. Gebühren mitgeben. Hierbei bietet das SAP OMF die Möglichkeit die für Kundenaufträge notwendigen Details mitzugeben. So kann bei einem Kunden zwischen einem Sold-to, Ship-To und Bill-To unterschieden werden oder bei Rabatten auf Kopf- bzw. Positionsebene inkl. Art des Rabattes (z.B. Coupon Code) agiert werden. Auch Geschenkgutscheine können entsprechend berücksichtigt werden.

Wichtig jedoch ist, dass die Information aus dem Order Capture System kommen muss und von SAP OMF genutzt wird, um Orchestrierungen vorzunehmen und den Auftrag im Fulfillment System anzulegen.

Sollte es kundenspezifische Anforderungen geben, welche nicht durch die Standard Orders API abgebildet werden können, so können dafür sogenannte Custom-Felder genutzt werden. Diese Custom-Felder können in den Order Payload an der entsprechenden Stelle eingefügt und versendet werden und werden dann ohne weitere Entwicklungen in der OMF UI angezeigt. Später kann dann entschieden werden, ob anhand dieser Custom-Felder gewisse Orchestrierungen vorgenommen werden sollen und / oder diese an das Fulfillment System weitergegeben werden sollen. Ein klassisches Beispiel ist hierfür der Identifer, ob es sich um ein Dropshippingprodukt handelt. Anhand dieses Identifiers können z.B.  für die zu dropshippenden Produkte ein Fulfilment Request an den Dropshipper direkt aus dem SAP OMF über die SAP CI gesendet werden sowie der entsprechende Positionstyp für das S/4HANA ermittelt werden.

Fazit

Mit der Orders API ermöglich SAP einen einfachen Weg, verschiedene Order Capture Systeme an das SAP OMF anzubinden. Mit Hilfe der Market ID können dann eigene Regeln / Logiken pro Order Capture System angesprochen werden. Auch kundeneigene Felder, sind ohne großen Aufwand abzubilden. Daher eignet sich das SAP OMF ideal als Andockstation für diverse Order Capture Systeme und kann individuell angepasst werden. 

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