SAP OMF (3) – Orchestrierung im SAP OMF

André Dotzler

Henning Sanders

Einführung

Nachdem wir im zweiten Teil unserer Artikelreihe damit beschäftigt haben, wie Aufträge in das SAP OMF eingespielt werden können, beschäftigen wir uns im dritten Teil mit der Anzeige der Aufträge und der Orchestrierung bzw. Weiterverteilung. Die Orchestrierung ist eine der Haupteigenschaften des SAP OMFs und beinhaltet das Versenden von Fulfillment Requests an die Fulfillment Systeme anhand selbst definierbarer Kriterien.  

Anzeige von Aufträgen

Das SAP OMF bietet eine UI-Funktionalität an, in welcher die eingegangenen Aufträge inklusive der mitgegebenen Informationen wie z.B. Produkt oder Preis eingeblendet werden können. Hier kann auch überprüft werden, ob eine Weiterverteilung an die Fulfillment Systeme erfolgreich geklappt hat und wenn nicht werden die Gründe angezeigt. Das Ziel des OMFs ist es hier eine komplette Auftragsübersicht der Organisation über beispielsweise alle Banner anzuzeigen.

In der OMF UI werden dann ausgewählte Informationen angezeigt. Einige Werte werden auch im Hintergrund gespeichert und bei der Erstellung des S/4 Auftrags mitübergeben.

Für genauere Statusupdates wie z.B. Lieferungsanlage oder WA-Buchung bietet das OMF die sogenannten Activities. Diese können über Customizing vom S/4 System über das SAP Event Mesh an die CI und schlussendlich OMF weitergeleitet werden. Diese Activities sind individuell gestaltbar, auch wenn empfohlen wird sich an den Businessevents aus dem S/4 zu orientieren. Mit Hilfe dieser Activities kann auch der Status im Webshop geupdatet werden.

SAP OMF bietet Stand jetzt keine Möglichkeit manuell Aufträge in das OMF anzulegen oder zu ändern. Anlage und Änderungen sind nur über die API einspielbar. SAP hat jedoch bereits angekündigt solch eine Funktion in der Zukunft berücksichtigen zu wollen.

Orchestrierung von Aufträgen

Nach dem erfolgreichen Einspielen der Aufträge in das OMF, kümmert sich das Tool um die Weiterverteilung and die Fulfillment Systeme. Hierbei ist man flexibel und kann anhand der Parameter im Order Payload die Weiterverteilung steuern. Die Regel ist abhängig von der Market ID und kann in der UI gesetzt werden.

SAP bietet in ihrer Dokumentation die Regel „SplitbyFulfillmentSite“. Dies bedeutet, dass pro Site, ein Auftrag erzeugt wird und an ein zu definierendes System weiterverteilt wird. In der Praxis macht dies nicht immer Sinn, denn selbst wenn das Fulfillment System das Gleiche ist, generiert das SAP OMF einen Auftrag pro Fulfillment Site (SAP S/4HANA: Werk).

Daher bieten sich eher andere Regeln, wie ein Split anhand von „Material gedropshippt?“ Ja /  Nein an. Die Orchestrierungsregeln sind flexibel in der UI durch Mitgabe des Pfads in dem Order Payload anlegbar. Eine Abfrage auf Custom-Felder ist hier auch verfügbar, was dazu führt, dass die Orchestrierungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt sind.

Es muss jedoch nicht anhand von Kriterien gesplittet wenn es nur ein Fulfilment System gibt. Dies ist abhängig von den individuellen Anforderungen des Kunden.

Fazit

Mit dem SAP OMF bietet SAP die Möglichkeit einen gesamtheitlichen Überblick über die Kundenaufträge zu erhalten und Informationen und Statusupdates zu diesen einzusehen. Dazu ist es möglich individuell die Aufträge zu orchestrieren und zu verteilen. Diese Funktion bietet sich insbesondere an, wenn verschiedene Fulfillmentsysteme angesprochen werden sollen z.B. in dem Fall Dropshipping. Die Funktionen des OMFs soll laut SAP jedoch stetig erweitert werden und bald sollen auch manuelle Aufträge eingespielt werden können.  

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