S/4HANA Einführung: Remote – vor Ort

Jan Hendrik Henke

Meine erste Erfahrung mit der Einführung von S/4HANA liegt bereits einige Jahre zurück. Dennoch erinnere ich mich gerne an dieses Einführungsprojekt. Es handelte sich um ein Projekt, das zu 80-100% vor Ort in einem großen Beratungsraum durchgeführt wurde. Hier saßen Berater aus verschiedenen Abteilungen wie Entwicklung, Vertrieb, Einkauf, Logistik und anderen Modulen zusammen und diskutierten intensiv über die besten Lösungsmöglichkeiten. Prozesse wurden auf Flipcharts skizziert, Einstellungen im System wurden rasch vorgenommen, und die ersten Ergebnisse waren schnell in allen Modulen sichtbar. Aufgaben wie „Leg mal schnell das passende Steuerkennzeichen im Q-System an“ wurden unmittelbar erledigt, da alle Berater am selben Tisch saßen.

Leider mussten wir die Schulungen und die letzten Tests bereits aus der Ferne durchführen, aber beim Go-Live waren wir alle vor Ort und konnten diesen gemeinsam erleben.

Seitdem hat sich einiges verändert, und viele dieser Veränderungen sind positiv. 

Das Arbeiten im Homeoffice ermöglicht mehr Flexibilität, da die Konzentration weniger durch Ablenkungen gestört wird und Reisezeiten und -kosten entfallen. Allerdings vermisse ich im Homeoffice oft die spontanen Diskussionen, die schnelle Zusammenarbeit, das einfache Über-den-Tisch-Rufen und natürlich auch das gesellige Beisammensein mit Kollegen nach Feierabend.

Dennoch begrüße ich das Homeoffice und ich habe mit meinem Projektteam in der Zwischenzeit ein Projekt vollständig von zu Hause aus erfolgreich abgeschlossen. Ein komplettes Remoteprojekt ist zwar die Ausnahme, aber auch solche Projekte können erfolgreich bewältigt werden.

Insgesamt wird die Zukunft eine Mischung aus beidem sein: Wir werden deutlich mehr im Homeoffice arbeiten, aber wir werden uns in Zukunft wieder häufiger persönlich bei Kunden oder an unseren Standorten in Hamburg oder München treffen, um gemeinsam Projekte umzusetzen.