SAP OMSA (5) – Funktionen neben dem Sourcing

André Dotzler

Henning Sanders

Einführung

Nachdem wir in unserem vierten Teil das Herz des OMSAs, das Sourcing, angesehen haben, wollen wir in diesem Teil die anderen Funktionalitäten des OMSAs beleuchten, welche per API angesprochen werden können.

Grundsätzlich gilt, dass das sämtlicher Informationsaustauch durch externe Systeme initiiert werden muss. Das SAP OMSA ist momentan noch nicht in der Lage, Informationen selbstständig zu pushen. An dieser Funktion wird seitens der SAP momentan noch gearbeitet und soll Teil der nächsten Releases werden.

Availability

Die neben dem Sourcing wohl wichtigste Funktion des OMSAs ist es, die Verfügbarkeiten an umliegende Systeme zu geben. Dies wird z.B. benötigt, um dem Kunden Verfügbarkeiten im Webshop anzuzeigen.

Hier bietet SAP folgende APIs:

Available Calculation: Durch Mitgabe der Strategy ID kann herausgefunden werden, wie viele Items für diese Strategie verfügbar sind
Available to Sell: Hier kann rausgefunden werden, wie viele Items generell für den Verkauf verfügbar für den Verkauf sind.
Available to Sell by Site: Durch Mitgabe von Site IDs (dies können Filialen oder Verteilzentren sein) können die Verfügbarkeiten in gewissen Betrieben abgerufen werden. Interessant z.B. bei der Anzeige von Filialverfügbarkeiten.

Neben dem reinen Stock, welcher momentan verfügbar ist, zeigt das OMSA auch zu erwartenden Bestand z.B. aus Bestellungen an, was dem Kunden dann im Shop wiederum mitgeteilt werden kann (Produkt X verfügbar in 3 Tagen). Diese werden über den ATP Snapshot aus dem S/4HANA-Backend mitgegeben.

Reservierungen

Reservierungen werden initial durch die Sourcing-Anfrage ausgelöst, können und müssen je nach Einstellungen aber geupdatet werden. So gibt es drei Status:

Temporary: Normalerweise bekommt eine Reservierung diesen Status, wenn der User das Produkt dem Warenkorb hinzufügt. Diese Reservierung kann ablaufen.
Pending: Die Reservierung bekommt in der Regel diesen Status, wenn der Checkout-Prozess durchlaufen ist.
Confirmed: Die Reservierung bekommt den Status „Confirmed“, wenn sie erfolgreich im S/4HANA angelegt worden ist.

Mit Hilfe von einer API kann der Status einer Reservierungs-ID variabel angepasst werden. Der Zeitpunkt, wann diese API aufgerufen wird, ist variabel. So sind die oben genannten Zeitpunkte reine Empfehlungen.

Hinweis: Sollte die OMF (Order Management Foundation) von SAP benutzt werden, so sendet dies bei Auftragsanlage im S/4HANA die Reservation Confirmed Nachricht. Dies erspart eine Entwicklung im S/4HANA System.

Availability Block

Sollte Bestand kurzfristig aus der Verfügbarkeit rausgenommen werden, so empfiehlt sich ein Availability Block. Dies erzielt den Effekt, dass Ware im SAP OMSA nicht mehr als verfügbar angezeigt wird bzw. gesourced werden kann, ohne dass im Backend aufwendige Umbuchungen durchgeführt werden müssen.

Bei der Availability Block API muss eine gewisse Zeit mitgegeben, welche steuert, wie lange dieser Bestand als nicht verfügbar gilt.

Fazit und Ausblick

Mit den verschiedenen APIs bietet SAP die Möglichkeit „state of the art“ Prozesse in Sachen Bestandsberechnung und Anzeige von Beständen abzubilden. In Zukunft sollen auch die Bestände aus dem OMSA gepusht werden können, damit der Webshop nicht mehr die Verfügbarkeiten der Produkte einzeln abfragen muss. Angedacht ist hier ein Art RSI (Rough Stock Indicator), wie es schon aus dem OAA-Umfeld bekannt ist.

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