SAP OMSA (3) – Sourcing Strategien

André Dotzler

Henning Sanders

Einführung

Nachdem wir im zweiten Teil unserer Artikelreihe eine Einführung gegeben haben, wie man Daten von S4/HANA in Richtung SAP OMSA schickt, möchten wir in diesem Artikel auf die Einstellungen bezüglich der Sourcing-Strategien im SAP OMSA eingehen.

Die Sourcing-Strategien bestimmen maßgeblich das Ergebnis der Sourcing-Anfrage. Hierbei setzt SAP momentan auf KPIs, über die die Ziele der Sourcing-Strategie mit Hilfe von Gewichtungen definiert werden können. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen KPIs, ihre Bedeutung und Möglichkeiten, diese für die Sourcing-Strategien zu nutzen.

Strategien

Über die Benutzeroberfläche lassen sich verschiedene Strategien anlegen. Dabei ist es beispielsweise möglich, eigene Strategien für bestimmte Warengruppen oder Jahreszeiten anzulegen. Diese Strategien werden mit einer „Strategie-ID“ gekennzeichnet, die aus den anfragenden Systemen, wie z.B. dem Webshop mitgegeben werden kann, um die gewünschte Strategie anzusprechen. Anbei ist ein Beispiel einer Bezugsquellenfindungsstrategie.

Einrichtung von Strategien

Um eine Strategie zu erstellen, bietet SAP 100 Gewichtungspunkte, die auf die fünf KPIs verteilt werden können. Dabei kann jeweils ein Zielwert sowie ein restriktiver Wert gepflegt werden, der nicht überschritten werden darf. Die KPIs sind wie folgt definiert:

  • Genutzte Kapazität: Die Auslastung eines Betriebs pro Tag. Die Kapazität kann in den Betriebsstammdaten hinterlegt werden.
  • Lieferzeit: Basierend auf den Transportation Lanes ermittelte Zeit, die für die Lieferung benötigt wird.
  • Kosten für Versand: Auf Basis der Transportation Lanes ermittelte Versandkosten.
  • Sendungen je Auftrag: Verschiedene Lieferungen pro Auftrag (eine Lieferung pro Site).
  • Kosten für Kommissionierung und Verpackung: Auf Basis der Werksstammdaten und Anzahl an Produkten ermittelte Picking-Kosten.

 

Diese KPIs können auch deaktiviert werden, sollten sie nicht benötigt werden, um die Strategie zu beeinflussen.

Neben den oben genannten KPIs, die mit Punkten versehen werden können, gibt es auch noch drei Einstellungsmöglichkeiten, die mit Hilfe eines Toggle-Buttons das Ergebnis der Sourcing-Strategie beeinflussen können:

  • Produktverteilungen: Kann ein Produkt von unterschiedlichen Betrieben verschickt werden?
  • Teilmengen: Wird der Versand von Teilmengen erlaubt?
  • Fehlende Produkte: Wird der Versand erlaubt, wenn ganze Produkte fehlen?

Des Weiteren können die Betriebe ausgewählt werden, welche für diese Strategie berücksichtigt werden sollen.

Nach der erfolgreichen Sicherung bekommt die Strategie eine eigene ID und kann durch die Umsysteme angesprochen werden.

Fazit und Ausblick

Mit den Sourcing-Strategien bietet SAP eine sehr flexible und selbsterklärende Art und Weise, das Sourcing zu bestimmen. Durch den geschickten Einsatz von KPIs kann das Sourcing so gesteuert werden, dass es vorhersehbar ist und bestimmte Betriebe eine Priorität erhalten können, was eine grundlegende Anforderung für viele Kunden darstellt. In der weiteren Entwicklung hat SAP angekündigt, weitere Steuerungsmöglichkeiten zu integrieren, um das Sourcing noch flexibler und individueller gestalten zu können.

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